Energiespar-Detektive an die Arbeit!
Energiespar-Detektive machen spannende Sachen: Sie sind Energiefressern auf der Spur, hantieren mit Messgeräten und gestalten Aktionen, z. B. Spar-Challenges, für ihre Mitschüler/-innen...

Warum ist Energiesparen an der Schule eigentlich wichtig? Für die Kinder der Bornholmer Grundschule ist das nicht einfach zu erklären, wie dieses Video zeigt (ab Min. 1:41): „Energie sollte man (...) sparen, weil es dann gut für die Natur ist“, sagt schließlich ein Junge, „und weil zu viel Energie zu verbrauchen, kostet auch ganz viel Geld“. – Dem ist nichts hinzuzufügen, außer vielleicht, dass im kommenden Herbst und Winter die Energiepreise sich vervielfachen werden und Energie derzeit ein knappes Gut ist. Schulen müssen sparen, und die folgenden Materialien helfen Ihnen dabei, auch die Kinder dafür zu gewinnen.
Energiekrise kurz erklärt
Linktipps
Doch warum sind Energie und besonders auch Gas gerade so überaus wert und teuer? Das erklärt logo! in dem nur eineinhalb Minuten kurzen Video „Energie sparen wegen [dem] Ukraine-Krieg“. Quintessenz: Je mehr Erdgas in Deutschland gespart wird, desto weniger Geld verdient Präsident Putin daran und desto weniger Geld hat er dann, um den Krieg in der Ukraine zu bezahlen.
Aber natürlich hat die aktuelle Energieknappheit auch noch viele weitere, eigentlich noch viel gewichtigere Gründe, die zumindest kurz angesprochen werden sollten: So trocknen beispielsweise wegen der Klimaerwärmung immer mehr Flüsse und Seen aus. Wasserkraftwerke können daher nicht mehr so viel Strom produzieren und Atomkraftwerke in Frankreich nicht mehr ausreichend gekühlt werden.
Verschiedene Energiequellen? Checker-Chan checkt’s!
Der Energie-Check mit Checker Can erforscht in seiner Reportage verschiedene Energiequellen.
Zunächst stellt er den Kindern das Energiedorf Wildpoldsried vor (ab Min. 2:00), eine kleine Gemeinde im Allgäu, die weder Strom noch Gas oder sonstige Heizenergie einkaufen muss. Wilpoldsried gewinnt seinen Strom komplett selbst und noch mehr: Wildpoldsried braucht nur ein Viertel des selbst hergestellten Stroms und kann den Rest weiterverkaufen. Im Folgenden „checkt Can“, wie genau die Energie aus Wind, Sonne, Biogasanlagen und Wasserkraft gemacht wird. Und das sieht bei der Windkraft etwa so aus:
Can besucht eine Windkraftanlage (ab Min. 2:57) von 108 m Höhe, wo ihm Expertin Susanne erklärt, wie aus Wind Strom wird. – Das funktioniert genau wie bei einem Fahrrad-Dynamo mit Magnet und Spule, was anhand eines einfachen, selbst gebauten Dynamos anschaulich erläutert wird (ab Min. 5:07). Ganz oben auf dem hohen Windturm kann Chan noch einige Fragen stellen, die die Expertin kindgerecht erläutert. Zum Beispiel auf die Frage nach der Leistung der Windkraftanlage antwortet sie, dass mit diesem einen Windrad 1000 Familien genug Strom haben.
25 Minuten dauert Chans Kinderreportage und alles wird thematisiert: neben erneuerbaren auch fossile Energieträger, die von weit her transportiert werden müssen (durch Gas-Pipelines, auf Öltankern etc.), Energie, die aus Muskelkraft gewonnen wird, Biodiesel aus Pflanzen als Benzin-Alternative oder Atomkraft. Und auch die Belastungen für die Umwelt bzw. die Risiken von Atomkraft spricht Chan an, und die Konsequenz: „Am besten für die Umwelt ist es, wenn wir wenig Energie verbrauchen!“ (Min 12:18) Dann folgen Energiespartipps, die sich auch im Alltag der Kinder leicht umsetzen lassen.
Energiespar-Detektiv werden – ein erster „Coup“
Energiesparen ist oft Detektivarbeit, denn es gilt, Energielecks und Energieverschwendung im Verbrauchsverhalten auf die Spur zu kommen. Das ist eine spannende Aufgabe, die die Sendung MausBlick in dem 6-minütigen Beitrag „Energiedetektive“ umreißt: Maximilian und Jakob machen bei einer Energiespar-AG in ihrer Schule mit und demonstrieren ein Strommessgerät, das den Energieverbrauch und gleichzeitig die Energiekosten anzeigt. Die beiden Jungs wissen, wie man Strom spart, und sie geben ihr Wissen an ihre Mitschüler/-innen weiter, z. B. bei einer Challenge für alle Klassen: Dabei geht es darum, drei Regeln zu beachten, deren Einhaltung mit Punkten belohnt wird:
- Fenster nur zum Stoßlüften öffnen.
- Active Board bzw. PC nicht unnötig am Netz zu lassen.
- Nur so viel Licht anmachen, wie nötig.
Drei einfache Aufgaben in einer Challenge, die direkt als kleines Projekt zum Einstieg in die Detektivarbeit Ihrer Klasse aufgegriffen werden könnte: Sie behandeln mit Ihrer Klasse die wichtigsten Regeln, die Schülerinnen erarbeiten ein anschauliches Konzept, das sie in den Klassen vortragen, und überlegen sich, wie sie – zum Beispiel bei unangemeldeten Stippvisiten in den Klassen – die Einhaltung der Regeln immer wieder überprüfen und bewerten und natürlich ihre Mitschüler/-innen bei der Stange halten könnten.
Know-how für die Detektivarbeit
Wie lässt sich Ihre Klasse für das Thema Energiesparen begeistern? Am besten mit regelmäßigen Aktionstagen und handlungsorientierten Projekten. Viele gute Ideen und Materialien dafür bietet die Website umweltschulen.de:
Wie wäre es zum Beispiel an einem schönen Sommertag mit fröhlichem Kochen und Backen in der Sonne? Bei der Aktion „Sonnenscheiben“ heizen Solarkocher (Parabolspiegel) und solare Keksbackmaschine auf, während die Kinder vorgekochte Maiskolben und 1-2-3-Keksteig vorbereiten.
In der kälteren Jahreszeit bietet sich der Projekttag Wärme in den Klassen 3 und 4 an: Die Kinder erfahren, wie eine Heizungsanlage funktioniert und erleben am eigenen Leib, dass das Wärme- und Kälteempfinden subjektiv ist („Schüssel-Experiment“). Sie üben das Ablesen verschiedener Arten von Thermometern und messen die Raumtemperatur in den Räumen der Schule und lernen in „einer spektakulären Nebelaktion“, wie man richtig und energiebewusst lüftet. Sie bauen Wärmeräder und befassen sich mit Energieumwandlung. – Eine ganze Menge Input und viele verschiedene Aktivitäten – eigentlich genug Stoff“ für ein mehrtägiges Projekt oder für viele kurze Unterrichtseinheiten. Ähnlich „gehaltvoll“ sind auch die Projekttage „Strom“ und „Erneuerbare Energien“.
Auch sonst gibt es für Lehrkräfte eine ganze Menge auf dieser Website zu entdecken: Zum Beispiel die ideenreichen Aktivitäten der 14 Klimadetektive-Pilotschulen in mehreren Bundesländern (s. dazu „Beispiele aus Schulen“).
Klassenamt Energie-Detektive
Mit der Einführung eines Klassenamts Energie-Detektive wie in Hamburg lässt sich das Energiesparen im Schulalltag verstetigen. Die eingesetzten Energie-Detektive haben folgende Aufgaben:
- wann immer möglich Strom und Licht ausschalten,
- Fenster schließen,
- Temperatur messen und ggf. das Heizthermostat herunterregeln.
- Sie messen die CO2-Konzentration im Klassenraum und sorgen für rechtzeitiges Stoßlüften
- und sie melden Energie-Lecks z. B. durch schlecht schließende Fenster.
Nicht nur wegen der durch den Ukrainekrieg ausgelösten Energiekrise, sondern besonders auch wegen des galoppierenden Klimawandels ist Energiesparen die wahrscheinlich wichtigste Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Mit diesem Klassenamt bekommt ein ressourcenschonender Umgang mit unserer Umwelt einen festen Platz. Wenn schon nicht als Fach im Stundenplan, so doch zumindest im Schulalltag.
Weiterführende Hinweise
- Wie die Ausstattung von Energiespar-Detektiven mit Messgeräte & Co aussehen könnte, zeigt exemplarisch der Messgerätekoffer auf der Website des Energie- und Klimaschutzexperten Michael Brieden-Segler. Hier finden sich zudem weitere Unterrichtsmaterialien und -Utensilien für einen handlungsorientierten Unterricht sowie allmonatlich ein neuer Energie-Tipp für Schulen.
- 12 einfache Tipps fürs Energiesparen hat die Logo!-Redaktion hier zusammengestellt.
- Das Arbeitsheft „Joulette und die Energiesparfüchse“ enthält Praxis-Tipps zum Energiesparen im (Schul-)Alltag, die in eine Geschichte von Schülerin Joulette eingebettet sind, die mit zwei (Energiespar-)Füchsen Energiesparmöglichkeiten in der Schule erkundet.
Mehr zu Ratgeber Fachunterricht