Fasching im Unterricht ermöglicht vielseitiges Lernen
Ein Faschingsfest in der Schule bringt Abwechslung, Spaß und sich zu verkleiden hat Auswirkungen auf Körper und Seele. Lassen Sie sich von unseren Faschings-Tipps inspirieren.

Kinder lieben es, sich zu verkleiden, in andere Rollen zu schlüpfen und auszutesten, was sie in der neuen Rolle alles machen können. Wenn sie sich verkleiden, wirkt sich das jeweilige Kostüm auf die Gefühle und das Verhalten aus. Die Fantasie und das Selbstvertrauen werden gestärkt und soziale und motorische Grundfähigkeiten gefördert.
Die Faschingszeit bietet viele Möglichkeiten, den Schüler/-innen im Unterricht etwas über alte Traditionen und kulturelle Bräuche zu vermitteln. Sich zu verkleiden und zu schminken gehört dazu, erzeugt Spannung und macht Spaß. Individuelle, bunte und fröhliche Kostüme und eine passende Dekoration für den Klassenraum werden selbst hergestellt. Die folgenden Unterrichtssequenzen können jederzeit mit anderen Kostümen umgesetzt werden. Sie können alle Aufgaben auch für andere Rollen umschreiben. Am besten besprechen Sie demokratisch mit Ihren Schüler/-innen, welche Verkleidung im Fokus stehen soll und warum.
In dieser Reihe wird den Schüler/-innen die Rolle eines Clowns näher gebracht, der von Kindern oft als Verbündeter oder Freund wahrgenommen wird. Die Rolle des Clowns beinhaltet Freiheiten und bietet vielfache Möglichkeiten, auf lustige Weise zu scheitern.
Die Vorbereitung zum Fasching
Sachunterricht
Gespräch über die Geschichte des Faschings: Zur Einführung können Sie einen stummen Impuls mit einem Bild oder einer Pantomime zu einem Kostüm vorgeben. Die Schüler/-innen erraten, um was es geht. Sie erfahren,
- dass in der christlichen Religion der Papst vor vielen Jahren von Aschmittwoch bis Ostern eine Fastenzeit eingeführt hat.
- dass die Germanen schon vor tausenden Jahren mit Masken, Rasseln und viel Lärm versucht haben, die bösen Geister und den Winter zu vertreiben. Mit Umzügen und Trommeln sollte der Frühling geweckt werden. Heute glauben die Menschen nicht mehr an Geister. Doch viele verkleiden sich und feiern gerne die Faschingszeit.
Deutschunterricht
Die Schüler/-innen berichten über Kostüme, die sie kennen und beschreiben diese. Sie erfahren, dass in diesem Jahr eine Figur mit dem Thema „Clownstage“ für die ganze Klasse zum Faschingsfest vorgestellt und bearbeitet wird.
- Die Rolle und das Kostüm eines Clowns werden besprochen.
- Die Schüler/-innen schreiben in Kleingruppen auf, was ein Clown macht und wo er arbeitet.
Beispiele:
- Er macht lustige Späße und ist neugierig.
- Er kann hinfallen und wieder aufstehen.
- Er bringt die Menschen zum Lachen.
- Er spricht eine besondere Sprache – die Grommolo-Sprache.
- Er kann Musik machen, jonglieren und Kunststücke.
- Er kann sich durch Pantomime verständlich machen.
- Ein Clown kann Gutes tun und kranke Kinder im Krankenhaus zum Lachen bringen oder im Zirkus.
Die Ergebnisse werden im Plenum präsentiert und besprochen.
- Als Einführung wird vor jeder Unterrichtsstunde zehn Minuten aus einem Clownsbuch vorgelesen.
Tipp: „Die dumme Augustine“ von Ottfried Preußler
- Die Schüler/-innen schreiben ein Elfchen über einen Clown.
Kunstunterricht
Da der Klassenraum für das Faschingsfest geschmückt werden soll, werden verschiedene Dekorationen dazu erstellt. Beispiele:
- Clowns aus Pappröhren
- Pappteller mit Clownsgesichtern bemalen
- Auf Luftballons mit Permanentmarker Clownsgesichter malen
- Lange bunte Papierstreifen schneiden und als Luftschlangen aufhängen
- Bunte Papiere lochen und die Schnipsel als Konfetti benutzen.
- Fotos verschiedener Clowns-Kostüme oder der „Dummen Augustine“ aus dem Besprechungsbuch, werden den Schüler/-innen gezeigt: Die Schüler/-innen suchen sich eines aus und malen sich selbst in einem Kostüm.
Für das Clownskostüm werden folgende Sachen benötigt:
- Oberteil: das ein mitgebrachtes buntes T-Shirt sein kann, können Bommel als vordere Knöpfe in drei Minuten selbst hergestellt und angebracht werden. (Anleitungen dazu finden Sie im Internet hier
- Große Füße: riesige Socken von Papa werden vorne an den Zehen mit Zeitungspapier ausgefüllt. Dann kann man in die Socken steigen und hat große Füße.
- Accessoires: Wer möchte kann eine Weste, eine Schlabberhose oder einen Hut mitbringen.
- Schminken: Die Clownsgesichter werden nach Bildvorlagen und nach Wunsch geschminkt (weiße Theaterschminke und bunte Schminkstifte). Wenn die Schüler/-innen es wollen, können sie sich gegenseitig schminken.
- Rote Nasen: Wichtig sind rote angemalte oder gekaufte Nasen und alles, was gefällt.
Eigene Ideen dazu haben natürlich auch ihren Freiraum.
Sportunterricht
Übungen zur Clownerie im Sitzkreis: Die Schüler/-innen können Versuche zeigen, die nicht funktionieren:
- durch einen Fingerring steigen wollen und nicht hineinkommen,
- sich auf einen Stuhl stellen wollen und immer wieder herunter fallen,
- über etwas hinübersteigen wollen und stets hängen bleiben,
- auf einer Zahnbürste Gitarre spielen wollen, etc.
Clownssprache: Grommolo ist eine Nonsense-Sprache, bei der sinnlose Laute aneinander gereiht und durch Emotionen oder Tiefen und Höhen gebrabbelt werden.
- Die Schüler/-innen üben mit einem Partner gegenüber verschiedene Körperbewegungen und sprechen dazu im Dialog die Grommolo -Sprache.
- Die Schüler/-innen beschreiben im Wechsel mit Grommolo und Gestik: eine Banane, einen Apfel, einen Besen, etc.
Spiele zum Clown-Dasein
- Lachstraße: Die Schüler/-innen stehen in einer Reihe nebeneinander und machen verschiedene Lachgeräusche und Bewegungen. Je ein oder zwei SuS gehen an der Reihe vorbei und müssen versuchen, nicht zu lachen. Wer es nicht schafft, muss sich in die Reihe stellen und ein anderes Kind darf vorbei laufen.
- Verschiedene Gangarten eines Clownes werden ausprobiert. Alle laufen durch den Raum in der erdachten Gangart. Die Clowns müssen sich dabei gegenseitig begrüßen oder zuwinken.
- Akrobatik: In der Turnhalle können akrobatische „Kunststücke“ geübt werden.
Beispiele:
- Pyramiden bauen: einige Schüler/-innen stellen sich in Bankstellung und andere steigen darauf, verschiedene Variationen können geübt werden, etc.
- Auf Matten übereinander springen und abrollen.
- Hinfallen und Aufstehen üben.
Jonglage
Dazu können Tücher, Luftballons oder Bälle genutzt werden. Zu Anfang gibt es nur zwei Dinge, die von einer Hand in die andere geworfen werden. Dann mit drei Geräten steigern. Wenn es nicht klappt, kann man die Jonglage als „Spaßvorführung“ oder Clownerie nutzen.
Das Faschingsfest wird in der Klasse gefeiert
Für den Faschingstag in der Klasse gibt es einen Tagesablauf, der gemeinsam erarbeitet wird. Vorschlag:
- Frühstück mit mitgebrachten Speisen.
- Alle verkleiden und schminken sich.
- Zur Karnevalsmusik darf getanzt werden.
- Spiele werden angeboten. Vorschläge:
Wer trägt welches Kostüm:
Die Schüler/-innen beschreiben der Reihe nach, wie ein Kostüm in dieser Runde aussieht, ohne die/denjenigen anzuschauen. Die anderen müssen erraten, wer diese Verkleidung trägt.
Tanz mit Luftballon:
Je zwei Kinder erhalten einen aufgeblasenen Luftballon und müssen ihn am Bauch zwischen sich einklemmen. Nun wird getanzt und der Luftballon darf dabei nicht herunterfallen oder platzen.
Vorführung des Gelernten:
Die Schüler/-innen können zeigen, was sie an Clownerien oder im Grommolo gelernt haben.
Zum Schluss ist Musik und freies Tanzen angesagt. Wer ein schlechtes Gewissen wegen Unterrichtsausfall hat, kann thematische Arbeitsblätter verteilen oder einen Aufsatz über das Fest schreiben lassen.
Fasching in der ganzen Schule feiern
Wenn es die Umstände in ihrer Schule erlauben und es gewünscht ist, kann die ganze Schule in der Turnhalle oder Aula gemeinsam feiern. Ein Organisationsteam erstellt dazu einen Tagesablauf. Vorschlag:
- Die Klassen frühstücken morgens in ihrem Klassenraum.
- Die Schüler/-innen verkleiden und schminken sich.
- Nach Absprache: Jede Klasse hat ein Kostümmotto oder jede/r verkleidet sich nach eigenen Ideen.
- Die ganze Schule trifft sich in dem Fest-Raum. Es gibt verschiedene Möglichkeiten: Es wird nur gefeiert und getanzt nach entsprechender Musik.
- Manche Klassen haben freiwillig etwas zum Thema Fasching eingeübt. Die kleinen Szenen werden alle nacheinander vorgeführt.
- Zum Schluss wird getanzt und gefeiert.
Kinder freuen sich, wenn sie in ihren Kostümen bestaunt werden und das Feiern zur Faschingszeit zaubert ihnen ein Lächeln ins Gesicht. Sie können für kurze Zeit aus dem stressigen Alltag aussteigen und in einem „Schutzraum“ kreativ und frei agieren.
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