Herbstliches Feinmotoriktraining für geschickte Hände
Wenn die Feinmotorik fehlt, dann können viele Bastelarbeiten mit Schere nicht umgesetzt werden. Mit dieser Bastelarbeit verzichten Sie auf die Schere und können diese jederzeit wieder einsetzen.

Frau Peters arbeitet als Förderlehrperson an einer Klasse für Lernende mit besonderem Bildungsbedarf. Vor den Herbstferien möchte sie mit ihren Schülerinnen und Schülern eine thematisch passende Bastelarbeit umsetzen. Jedoch ist für viele der Lernenden in ihrer Lerngruppe der Umgang mit der Schere noch sehr herausfordernd. Frau Peters möchte daher auf den Einsatz von Scheren bei der Bastelarbeit verzichten.
Gerade für Schülerinnen und Schüler mit Herausforderungen im feinmotorischen Bereich (die selten isoliert auftreten) stellt der Gebrauch einer Schere häufig eine große Schwierigkeit dar. Dies kann das Basteln in sonderpädagogischen Lernguppen teilweise herausfordernd gestalten.
Der nachstehende Vorschlag für eine Bastelarbeit fokussiert daher speziell darauf, dass keine Schere gebraucht wird und auch mit relativ wenig zeitlichem Aufwand ein ansprechendes Ergebnis erzielt werden kann. Weiter wird durch die Bastelarbeit folgendes trainiert:
- Handgeschicklichkeit,
- die Ausdauer
- und die Koordination des Kraftaufwandes
Grobmotorik und Feinmotorik
Gerade Lernende, welche Schwierigkeiten im feinmotorischen Bereich (wie zum Beispiel dem sinnvollen Einsatz einer Schere) haben, weisen mit grosser Wahrscheinlichkeit auch besondere Herausforderungen im Bereich der Grobmotorik auf. So fällt es ihnen beispielsweise schwer, eine stabile Grundhaltung auf dem Stuhl einzunehmen. Auch eine ungenügende Tonusregulierung kann zusätzliche Schwierigkeiten verursachen. Es scheint daher wichtig zu erwähnen, dass ohne psychomotorische Arbeit an der Grundstörung ein isoliertes Training an der Feinmotorik nicht zielführend ist. Nichtsdestotrotz bietet gerade der Schulalltag vielfältige Möglichkeiten für ein solches Training.
Herbstliche Bastelarbeit
Die nachstehend beschriebene Übung kann erfahrungsgemäß von den Lernenden relativ zügig umgesetzt werden. Ausgeprägt hypotone Lernende benötigen gegebenenfalls Hilfe beim Zerreißen des Tonpapiers. Schülerinnen und Schüler, denen es schwerfällt, sich auf dem vorgegebenen Blatt zu orientieren, kann ein im Voraus durch die Lehrperson angefertigtes Beispiel der fertigen Arbeit helfen.
Weiter empfiehlt sich, die Umrisse des Gummistiefels durch die Lehrperson zeichnen zu lassen, zu vervielfältigen und den Lernenden zur Verfügung zu stellen.
Die nachstehende Bastelanleitung richtet sich bewusst an die Lehrperson.
Sie benötigen:
- Tonpapier in verschiedenen Farben,
- einen Leimstift
- sowie die vorgezeichneten Umrisse eines Gummistiefels. Hier finden Sie eine kostenlose Vorlage
- Mit den Lernenden besprechen, was der vorgezeichnete Umriss darstellt und warum dies zum Herbst passen könnte.
- Gemeinsam mit den Lernenden die Farben des Tonpapiers durchgehen. Jede Schülerin und jeder Schüler entscheidet sich für drei bis fünf Farben.
Vorzeigen, wie am besten kleine Papierfetzen aus dem Tonpapier gerissen werden können. Am besten werden die Papierfetzen farblich auf dem Tisch sortiert.
- Die Lernenden nun anleiten, wie die Papierfetzen mittels des Leimstifts aufgeklebt werden können (gegebenenfalls Hilfestellung anbieten).
- Die gesamte Bastelarbeit sprachlich begleiten (gerade bei Lernenden mit einer anderen Erstsprache als Deutsch).
Sie können den Gummistiefel auch durch andere Formen ersetzen - zu Weihnachten eine Weihnachtsmütze, im Frühling eine Blume, zu Ostern ein Osterei und so weiter. So haben Sie für jeden Anlass eine ganz einfache Möglichkeit zu basteln.
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