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Start in die Ferien

Letzter Schultag? – Spieletag!

Die Zeugnisse stehen fest, ein neues Thema anfangen, ergibt keinen Sinn: Die letzten Tage sind Spielezeit. Dafür finden Sie hier viele Ideen - von traditionell bis innovativ.

Start in die Ferien: Letzter Schultag? – Spieletag! Ideen für Spiele an den letzten Schultagen © drubig-photo - stock.adobe.com

Ende des Jahres 2021 spielten viele Kinder und Jugendliche plötzlich traditionelle Kinderspiele wie „Ochs am Berg“ oder Murmelspiele. Das hatte meist einen ganz bestimmten Grund: Sie spielten „Quid Game“ nach, eine koreanische Netflix-Serie, bei der arme Menschen in der Hoffnung auf einen Millionengewinn bei fatalen Kinderspielen gegeneinander antreten. Im Film müssen diejenigen sterben, die verlieren. Und beim Nachspielen unter Heranwachsenden wurden „die Loser“ zwar nicht getötet, aber geohrfeigt und beleidigt, wie etwa der Bayerische Rundfunk auf seiner Website am 26.10.21 berichtete. 

Der Quid-Game-Hype ist mittlerweile schon wieder „durch“, und so können Sie mit den Kindern am letzten Schultag vor den Ferien wieder eine unbeschwerte Stunde mit spannenden Drinnen- und Draußen-Spielen verbringen, bei der Sie auf die Quid-Game-Spiele ganz bewusst verzichten. Und wenn Sie Lust haben, beschließen Sie das Jahr mit einer kleinen Feedbackrunde und einem selbst gebastelten Freundschaftsbändel, das die Kinder untereinander verschenken dürfen, bevor es Zeugnisse gibt.

Drei Klassiker mit viel Bewegung

Viele traditionelle Kinderspiele machen nicht nur Spaß, sondern schulen auch die motorischen Fähigkeiten, Konzentration, Durchsetzung, Umsetzung von Wahrnehmung in Motorik, Reaktion. Bei den beiden Klassikern Fangen und Verstecken ist schnelles Laufen und Dem-Fänger-Ausweichen gefragt. Und bei „Fischer, wie hoch ist das Wasser?“ erproben die Kinder verschiedene Fortbewegungs-Varianten, zum Beispiel „Auf-einem-Bein-Hüpfen“ oder „Mit-Riesenschritten-Laufen“. Verstecken geht am besten draußen, doch die anderen oben genannten Spiele und viele weitere können bei schlechtem Wetter auch in der Turnhalle stattfinden. So wie „Komm mit – lauf weg“: Bei dieser „Fangus“-Variante müssen die gefangenen Kinder auf den Befehl „Komm mit!“ beim Fangen helfen; und wer abgeschlagen wird und „Lauf weg!“ hört, ist frei und darf weiterrennen. Da heißt es, zuhören und blitzschnell reagieren – eine gute Übung für Konzentration und Wahrnehmung.

Traditionelle Spiele für drinnen

Am besten überlegen Sie sich für den letzten Schultag auch ein Spiele-Programm fürs Klassenzimmer, damit Sie auch bei Regenwetter „safe“ sind. Kurze Anleitungen für altbekannte Spiele wie „Topfschlagen“, „Reise nach Jerusalem“ (Reaktion, Durchsetzung, Konzentrationsvermögen) oder „Armer schwarzer Kater“ finden Sie – nebst vielen weiteren guten Spielideen hier. 

Ein weiteres bekanntes Spiel „aus alten Zeiten“ ist „Stille Post“. Auch dabei trainieren die Kinder ihre kommunikativen Fähigkeiten: Genau zuhören, wenn sie etwas zugeflüstert bekommen, sich das Gesagte merken und weitersagen. Eine taktile Variante ist es, wenn die Kinder sich in einer Schlange hintereinander setzen und dem jeweils vorderen Kind ein bestimmtes Motiv auf den Rücken malen. Das vordere Kind muss möglichst erfühlen, was das ist und es dem nächsten auf den Rücken malen, der/die dann wieder dem/der nächsten usw. 

Einander vertrauen und für einander Fürsorge übernehmen – beides lernen die Kinder, wenn sie sich blind durch einen Parcours mit aufgestellten Flaschen und Kegeln führen oder auch verbal leiten (lassen). Die gegenteiligen Skills erfordert Blindekuh: Hier heißt es zunächst auszuhalten, dass man allein gegen die Gruppe spielt und gemäß der Spielregeln und im Rahmen der Fairness geärgert und getäuscht wird. Um mögliche Handicaps auszugleichen, z. B. bei Kindern mit Wahrnehmungsschwierigkeiten, kann man dem Kind mit verbundenen Augen auch Mitschülerinnen oder Mitschüler als „Helfer“ oder Assistenten zur Seite stellen. 

Und noch ein spannendes Spiel für Ihr Drinnen-Repertoire: Eckenraten. Sie vergeben für die Ecken des Raumes Nummern. Ein Kind schaut ein oder bekommt die Augen verbunden. Dann zählt es – wie weit hängt von der Geschwindigkeit des motorisch schwächsten Kindes in der Gruppe ab. Die anderen verteilen sich derweil in die Ecken mit bestimmten Nummern, das „einschauende“ Kind versucht, zu erlauschen, in welcher Ecke ganz sicher Mitschülerinnen und Mitschüler stehen und darf eine Ecke nennen. Diejenigen, die dort stehen, sind „raus“. Letztlich gewinnt, wer sich am leisesten bewegt und Glück gehabt hat.

Freundschaftsbande knüpfen

Ein paar Pappteller, eine Schüssel als Schablone, zwei Knäuel verschieden farbiger Wolle und Lineal und Bleistift – mehr brauchen Sie nicht für ein buntes Freundschaftsband. Wie einfach und schnell das mit der Kumihimo-Technik geht, zeigt Gisa in ihrem Bastelblog „Schere - Stein - Papier“. Und falls das für einige Kinder in der Gruppe zu komplex ist, basteln Sie mit ihnen einfach eine Pappscheibe mit 8 Kerben. Hilfe brauchen einige Kinder sicherlich beim Schneiden des harten Kartons und beim Stechen des Lochs in der Mitte (Verletzungsgefahr!). Doch auch mit dieser Bastelarbeit trainieren die Kinder gleich ihre feinmotorischen Fähigkeiten und ihre Konzentration. Und falls manche Kinder etwas langsamer knüpfen als die anderen, machen sie einfach einen (kürzeren) Schlüsselanhänger. 

Gruppen-Feedback: aufs Schuljahr zurückschauen

Am Schluss eines Lebensabschnitts tut es gut, manches Erlebte und Erfahrene noch einmal aufzugreifen und mit der Gruppe zu teilen. Mit Gruppen-Feedback-Techniken wie Barometer, Finger-Ted oder Raumskala geht das ganz schnell und non-verbal. Besonders lustig ist das „lebendige Bild“. Dabei stellt die Lehrkraft eine Frage, zum Beispiel „Wie siehst du aus, wenn du dich auf das nächste Schuljahr freust?“, und die Kinder beantworten sie pantomimisch mit einem entsprechenden Standbild. Wäre das nicht auch ein originelles Klassenbild zum Abschluss des Schuljahres?

Weitere Ideen: Themenseite Spielimpulse SoPäd
 

Martina Niekrawietz


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