Strom erforschen: Grundlage zum Energie sparen
Die Energiekrise ist in aller Munde. Doch was bedeutet das eigentlich? Mit diesen Tipps greifen Sie das Thema spielend leicht im Unterricht auf und vermitteln viel Wissen über Strom.

Die Energiekrise ist in aller Munde. Doch was bedeutet das eigentlich? Mit diesen Tipps greifen Sie das Thema spielend leicht im Unterricht auf und vermitteln viel Wissen über Strom. Titel: Strom erforschen: Grundlage zum Energie sparen Energie sparen – das ist angesichts der Gas-Krise durch den Ukrainekrieg eine der zentralen Herausforderungen für Politik, Industrie und Verbraucher/-innen. Auch im Unterricht rückt jetzt das Thema Energie in den Fokus, denn auch hier soll möglichst sparsam mit den knappen Ressourcen umgegangen werden. Was ist eigentlich Energie? Diese Frage beantwortet in einfacher Sprache dieses Erklär-Video von EVI-Kids: Energie kann leuchten, wärmen, kühlen, Krach machen, Dinge bewegen, ernähren „und natürlich Spaß machen“ (ebd.) – wobei mit letzterem die Medien gemeint sind. Dann noch kurz erneuerbare Energien, die endlichen fossilen Energieträger und elektrische Energie, also Strom, erklärt, und jeder bzw. jede weiß nach gerade einmal 3 Minuten ziemlich gut Bescheid über das Thema.
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Natürlich greifen auch zahlreiche Sachgeschichten in der „Sendung mit der Maus“ das Thema „Energie“ auf. Da will zum Beispiel Mausmoderator Christoph morgens duschen, und weil er schlecht geschlafen hat, sollen ihm alle „den Buckel herunterrutschen, er braucht keinen“, meint er. Doch da irrt er sich: Er braucht all‘ die, die dafür sorgen, dass Strom, Wasser und Gas bei Christoph ankommen, und auch für die Ableitung des Abwassers will gesorgt sein... Viele weitere Videos drehen sich um verschiedene Energieformen, besonders auch um die erneuerbaren. – Je nach inhaltlichem Schwerpunkt und Lernvoraussetzungen finden Sie hier garantiert das richtige Video für den Einstieg in eine spannende Mitmach-Stunde mit Unterrichtsmaterialien für „kleine Forscher“.
Strom und Energie erforschen
Nachhaltig beeindruckt es die Kinder, wenn sie Strom und Energie mit Experimenten erkunden und erleben dürfen. Die Broschüre „Strom und Energie“ aus der Reihe „Kleine Forscher“ bietet dafür direkt übernehmbare Praxisideen und Anregungen für einen handlungsorientierten Unterricht.
Doch zunächst einmal sollten die Kinder verstehen, was Strom und Energie eigentlich sind und welche Rolle sie in ihrem Leben spielen. Dazu initiiert man für die Kinder überraschend und unvorbereitet einen aufregenden Schultag ganz ohne Strom: „Den ganzen Tag lang gibt es kein elektrisches Licht, es können keine elektrischen Geräte benutzt werden und die Heizung bleibt kalt“ (ebd., S. 24). Ein solcher „Stromausfall“ ist die Gelegenheit für die Kinder, herauszufinden, „was überhaupt noch funktioniert und was nicht“, und damit auch, welche Geräte Strom brauchen.
Zunächst „müssen erste Vorschläge her:
- Wie bekommt man Licht ohne Strom?
- Was kann man tun, um sich zu wärmen?
Gemeinsam suchen die Kinder nach Lösungen und probieren aus, „wie sie sich ohne Strom behelfen können“ (ebd.). Von hier aus lässt es sich gut überleiten zu möglichen Gründen für einen Stromausfall. Oder die Kinder überlegen, was man tun könnte, um das Problem zu beheben (Elektriker holen, Hausmeister fragen, Sicherungskasten kontrollieren).
Strom ersetzen kostet Kraft
Ebenfalls eine interessante, lebenspraktische Frage: Auf welche elektrischen Geräte könnte man verzichten? Was könnte man wodurch ersetzen? Auch dazu gibt es eine gute Praxisidee. Die Unterrichtseinheit „Alles nur mit Strom?“ startet mit einer Zuordnungsaufgabe. Für Elektro-Geräte (Mixer, Staubsauger, Besen, elektrische Zahnbürste, Ventilator, Computer etc.) müssen die passenden stromfreien Alternativen gefunden werden: Schneebesen, Besen, Kerze, Zahnbürste, Fächer, Papier und Stift etc. All‘ diese Anschauungsgegenstände werden durcheinander ausgelegt und die Schülerinnen und Schüler suchen die Paare zusammen. Dann probieren die Kinder einige der Geräte aus. Z. B. ein Eiweiß mit einem Schneebesen schlagen. Sie erleben, wie anstrengend das ist und wieviel Arbeit uns Elektrogeräte abnehmen. Und sie lernen, dass auch wir Menschen durch den bloßen Einsatz von Muskelkraft Energie produzieren können. Ein erster Schritt zu mehr Energiebewusstsein.
Mit den Eltern Stromtagebuch führen
Ein weiterer Schritt ist das Stromtagebuch, das die Kinder „zu Hause eine Woche oder ein Wochenende lang“ führen: Wer in der Familie nutzt welches Gerät und wie lange? Um die Eintragungen später vergleichen zu können, legt die Klasse vorher gemeinsam fest, was notiert wird.
Spätestens hier sollten die Eltern ins Boot geholt werden. Sie könnten mit ihren Kindern z. B. „den Stromzähler beobachten, während die Waschmaschine läuft“ oder einige „exotische“ Elektrogeräte von früher wieder einmal hervorholen (ebd., S. 27), oder einfach den Stromverbrauch eines veralteten Gerätes mit einem modernen Energiespargerät vergleichen.
Familie als Bildungspartner
Überhaupt sehen die Initiatoren der „Kleinen Forscher“ im Stromprojekt viel Potenzial, die „Familie als Bildungspartner“ (ebd., S. 14) zu gewinnen. Sie bilde den „grundlegenden Rahmen für erste Erfahrungen“. „Ob die Glühlampe ausgewechselt werden muss, ob Papa sich rasiert oder ob die Anschaffung einer neuen Waschmaschine ansteht: Eltern können gemeinsam mit ihren Kindern zu Stromforscherinnen und Stromforschern werden“ (ebd.), schlagen die Autor/-innen vor. So wäre die Fortsetzung des stromfreien Tags bestimmt auch für die Eltern aufschlussreich. Beim Vergleich mit einem durchschnittlichen Familientag wird zum Beispiel offensichtlich, wieviel Strom die Familie verbraucht. – Und schon ist man beim Thema Energiesparen.
Individuelles Lernen in der Stromwerkstatt
Ob einfacher Stromkreis oder komplexer Roboter – in der Stromwerkstatt lernt jedes Kind entsprechend seiner Lernvoraussetzungen. Mit einem einfachen Starterset (S. 30) bauen die Kinder zunächst einfache Schaltkreise, zum Beispiel mit einem kleinen Glühlämpchen, einer Flachbatterie und zwei Kabeln mit Krokodilklemmen. Nach und nach fügen sie immer weitere Bauteile ein (Schalter etc.), und beginnen „häufig von selbst, komplexere Stromkreise zu konstruieren, die ihnen mehr Ausdauer und Geschicklichkeit abverlangen.“ Hierbei schulen sie ihre taktilen Fähigkeiten. Um z. B. eine Krokodilklemme sauber an ein Kabel anzuschließen, brauchen die Kinder anfangs beide Hände und viel Geduld oder Hilfe durch die Lernbegleiterin/den Lernbegleiter.
„Aus kleinen Stromkreisen mit Lampen und Motoren können [auch] tolle Figuren, Roboter oder Fantasieobjekte entstehen“: Die „elektrischen Fantasieobjekte“ (S. 36) sind zum Beispiel mit leuchtenden Nasen, kleinen Propellern ausgestattet. Mit Händen aus Alufolie an den beiden Kabeln kann das Objekt an- und ausgeschaltet werden, wenn sich die Hände berühren und sich der Stromkreis schließt.
Ein Spielchen und eine Menge zu entdecken
... gibt es für Kinder aller Lernniveaus auch auf der Kleine-Forscher-Website. Mit „Katis Stom-O-Mat“ z. B. lernen die Kinder eine ganze Menge über Stromerzeugung mit Sonne, Wind und Wasserkraft. Und als Lehrkraft werden sie hier viele gute Anregungen für Ihren Unterricht entdecken. Zum Beispiel die Grundschul-App „Potz Blitz! Meine Stromwerkstatt“, die 2021 mit dem pädagogischen Medienpreis ausgezeichnet wurde oder viele weitere spannende Aktivitäten rund um das Thema Energie – von der selbst gebastelten Öllampe bis zum selbst gebauten Solarofen: So macht Unterricht Spaß!
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