Ein Schulfest für alle – mit Sport, Spiel und Spaß
Sommerfeste planen ist viel Arbeit? Mit den folgenden Ideen und Materialien sind Stände und Aktivitäten schnell geplant. Individuell zugeschnitten auf Kinder und Jugendliche mit verschiedenen Förderschwerpunkten.

„Bei unserem Sommerfest für Kl. 1–9 gibt’s eine Menge Angebote für die jüngeren Schüler“, schreibt Lehrkraft „Pausenbrot“ im Lehrerforum. „Pausenbrots“ Frage: „Weiß jemand was Nettes für Schüler ab 13/14?“ Eine Kollegin empfiehlt, „Großspiele (Jakkolo, Jenga, Wikingerspiel, Boule, Mikado, Vier-Gewinnt o.Ä.)“ auszuleihen. Auch Ideen wie Stofftaschen bemalen und bedrucken, Armbänder aus Leder oder bunten Fäden knüpfen oder Kettenanhänger mit Fimo gestalten kommen sicher bei Jugendlichen gut an.
Linktipp
Dieser Beitrag versorgt Sie mit weiteren Ideen für Kinder und Jugendliche mit verschiedenen Förderschwerpunkten. Viele davon wurden in Förder- und inklusiven Schulen in den verschiedenen Bundesländern bereits erprobt und begeistert aufgenommen.
Sommerfest-Attraktionen: die Klassiker
Dosenwerfen, Essens-Stände und Tombola oder Glücksrad – diese Aktivitäten sind auf nahezu jedem sommerlichen Schulfest anzutreffen. Hier ein paar Praxis-Tipps dazu:
- Die Dosen-Sets erstellen die Kinder im Werkunterricht. Wichtigste Aufgabe dabei: die oft scharfen Schnittkanten vorsichtig glatt feilen und mit Klebebändern abdecken, um eine Verletzungsgefahr auszuschließen. Dann können die Dosen angemalt werden (hier eine Anleitung aus dem Magazin Focus). Noch einfacher geht das Bekleben mit Kleister und buntem Papier. Tipp: Mit Dosen verschiedener Größen differenzieren Sie von einfach (große Dosen) bis schwer (kleine, schmale Dosen). Auch Wurfbälle verschiedener Größe und Schwere erleichtern oder erschweren die Aufgabe.
- Essens-Stände bestücken häufig die Eltern der Kinder mit Kuchen- und Salatspenden oder Vorspeisen. Tipp: Hier sollte darauf geachtet werden, dass Allergene (hier eine Liste) bei der Zubereitung möglichst vermieden oder mindestens gekennzeichnet werden.
- Wenngleich die Lose für eine Tombola verkauft werden, sind doch Preise erforderlich. Das bringt einigen Vorbereitungsaufwand mit sich. Tipp: Unternehmen und Einrichtungen im Umfeld der Schule als Sponsoren gewinnen und bei Anfragen genügend Vorlauf für die Unternehmen einplanen.
Bewegungsstationen für alle Förderschwerpunkte
Ideen für vielfältige Sport-Angebote verbergen sich hinter der Linksammlung auf der Website Sportunterricht.de. Zahlreiche Spielideen für einen Bewegungs-Parcours bietet die Handreichung „Inklusion im Sport in der Schule“. Die Übungen und Spiele mit differenzierten Niveaus (markiert mit Zahlen von 1–3) richten sich an Schüler/-innen von 6 bis 15 Jahren. Sie gliedern sich u. a. in die Bereiche „Laufen, Springen, Werfen“ (Leichtathletik), „Spielen“, „Gleiten, Rollen, Fahren“ oder auch „Bewegen im Freien“ und trainieren jeweils bestimmte Fähigkeiten, z. B. „Schnell laufen können“ oder „Die Laufgeschwindigkeit anpassen können“ oder „Einen Gegenstand mit einer Ganzkörperbewegung weit stoßen können“. Kurze Beschreibungen verdeutlichen die einfachen Übungen, und Praxishinweise zeigen, wie die Schüler/-innen miteinander üben können bzw. welche weiteren Anpassungen bei Beeinträchtigungen sinnvoll sind. Mit diesem Ideen-Pool stellen (nicht nur) Sportpädagog/-innen schnell einen abwechslungsreichen Parcours zusammen, der den Lernvoraussetzungen ihrer Schüler/-innen entspricht.
Falls Basketballkörbe, Tischkicker oder Tischtennisplatten auf dem Schulgelände sind, könnten auch diese als Stationen eingebaut werden. Vielleicht steuert auch der örtliche Fußballverein eine Torwand bei, die ganz sicherlich „der Hit“ bei den Schüler/-innen wird. Ebenfalls reizvoll ist ein Hindernis-Parcours, der zu Fuß, mit Kickboards, Fahrrädern oder einem Rollstuhl zu bewältigen ist. Wenn einige „freie“ Rollstühle zur Verfügung stehen, könnten auch Besucher/-innen einmal die Erfahrung machen, wie es ist, mit einem Rollstuhl Hindernisse zu umfahren oder zu überwinden.
Wenn möglich kann das Orga-Team auch auf örtliche Sportvereine zugehen, die dann ein Schnuppertraining in ihrer Sportart anbieten könnten. Bogenschießen etwa ist ein Sport, bei dem man nicht schnell laufen oder hoch springen muss. Es kommt dabei vor allem darauf an, dass Schütz/-innen bestimmte Bewegungsabläufe immer wieder möglichst genau reproduzieren. Und dazu braucht es vor allem eines: Ruhe, Gelassenheit und Konzentration.
Lust auf eine Partie Wikinger-Kegeln oder Cross-Boccia?
Während der Corona-Epidemie begeisterten sich immer mehr Menschen für Sport-Spiele mit Abstand: Beim Kubb etwa, auch Wikinger-Kegeln oder Bauern-Schach genannt, stehen sich wie beim Schach zwei Gruppen an einem Spielfeld gegenüber. Ziel des Spiels ist es, die Holzklötze auf der gegnerischen Seite mit Wurfhölzern umzuwerfen. Ganz zuletzt muss dann noch der König in der Mitte des Spielfelds zu Fall gebracht werden. Das Spiel eignet sich für jeden Untergrund, wie z. B. Rasen oder Pflaster.
Auch Cross-Boccia kann überall im Freien gespielt werden, etwa auf dem Pausenhof, auf dem Sportplatz oder in einem kleinen Innenhof. Bei der Freestyle-Version des bekannten Boccia-Spiels starten alle Spieler/-innen mit jeweils drei gleichen Spielbällen, die leichter und weicher sind als Boccia-Kugeln. Ein Mädchen oder ein Junge wirft den sogenannten Marker von einem bestimmten Ausgangspunkt aus, von dem dann auch die anderen Spielenden nacheinander jeweils einen Ball werfen. Ziel ist es, möglichst nah an den Starter ‘ranzukommen.
Auf der Website „PluSport – Behindertensport in der Schweiz“ finden Sie diese und weitere trendige Trend-Sportspiele, z. B. Street-Racket. Immer mit dabei sind kurze Spielanleitungen mit Praxis-Hinweisen, die z. B. zeigen, wie Menschen mit und ohne Handicap unter vergleichbaren Voraussetzungen zusammenspielen. Beispiel: Wenn jemand mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit mitspielt, werfen die Sportler/-innen ohne Handicap z. B. „mit der schlechteren Hand“, „auf einem Bein stehend“ oder mit „einem zugekniffenen Auge“ (vgl. dazu die Spieleanleitung Cross-Boccia auf der oben verlinkten Website).
Tanzen macht glücklich
„Tanzen ist ein Sport, der für jede Person individuell angepasst werden kann“, schreiben die Autor/-innen der Website „Deutscher Behindertensportverband“. In dem auf der Seite verlinkten „Handbuch Behindertensport“ (HBS) gibt es dazu einige grundsätzliche Praxistipps: Schwerhörige oder gehörlose Menschen etwa „finden Spaß am Tanzsport, wenn sie Musik sprichwörtlich fühlen können“ (HBS, S. 52). Das klappt am besten bei Musik mit tiefen Frequenzen. wie z. B. Hip-Hop. Und für Kinder oder Jugendliche mit geistiger Behinderung sind eher langsamere Rhythmen und eine einfache Choreographie hilfreich.
Vielfältige Impulse für Tanzeinlagen bei Schul- oder Klassenfesten im sonderpädagogischen Kontext gibt das PluSport-Team auf YouTube: Basis des PluSport Tanzes etwa ist eine einfache Bewegungsabfolge, die sich stetig wiederholt und trotzdem nicht langweilig wird. Choreographin Claudia Romano zeigt zudem in einem dreiteiligen Video (PluSport Tanz Teil 1 bis 3), wie sich die Moves ganz einfach einstudieren und üben lassen. Weitere Videos demonstrieren einfache und komplexere Choreographien zur Musik des mitreißenden Tanzhits „Jerusalema“.
Besucher/-innen entdecken die Schule
Bei einem Sommerfest steht oft auch eine geführte Schulbesichtigung auf dem Programm. Schließlich möchten Eltern und Familienangehörige der Schüler/-innen auch gerne einmal sehen, wo die Schüler/-innen ihre Tage verbringen. Eine Führung von Lehrkräften oder Schüler/-innen ist dann besonders spannend, wenn sie mit einer Foto-Rallye durch die Schule verknüpft wird. Die Mitspielenden erhalten einen Rallye-Bogen mit Fotos von Gegenständen oder Orten auf dem Gelände oder im Haus. Beim Rundgang halten sie Ausschau nach diesen Dingen bzw. Orten auf den Fotos und notieren sich auf dem Rallye-Bogen den jeweiligen Buchstaben, den das Vorbereitungs-Team am Fundort gut sichtbar angebracht hat. Alle Buchstaben zusammen ergeben dann ein bestimmtes Lösungswort.
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